17.11.2016, 20.30 Uhr: City46

The Wolf’s Lair Heimspiel Extra im Rahmen der Ethnografischen Filmtage des Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft der Universität Bremen

In ihrem Dokumentarfilm erforscht Catarina Mourão behutsam verschwiegene Familiengeheimnisse und deckt auf, wie politischer Widerstand unter der Salazar-Diktatur über Generationen hinweg unterdrückt wurde.

a toca do lobo
a toca do lobo

Dokumentarfilm/Essayfilm, P 2015, 102 Min.
Director: Catarina Mourão
Camera: João Ribeiro, Catarina Mourão
Montage: Pedro Duarte
Sound: Armanda Carvalho
Music: Bruno Pernadas
Production: Laranja Azul

In "A toca do lobo" (The Wolf’s Lair) erforscht Catarina Mourão behutsam verschwiegene Familiengeheimnisse und deckt auf, wie politischer Widerstand unter der Salazar-Diktatur über Generationen hinweg unterdrückt wurde. Über Fotos, Filme, Briefe, Akten und Gespräche mit ihrer Mutter taucht sie ein in das ihr verborgen gebliebene Reich ihres Großvaters, des Schriftstellers Tomaz de Figueiredo (1902–1970). Sie erfährt von einem Psychiatrieaufenthalt, Untergrunderfahrungen und den wahren Grund für ein familiäres Zerwürfnis…

Though Portugal’s Salazar regime came to an end in 1974, the impact of a dictatorship can be felt by generations afterward. Now, decades later, after the archives have been finally opened to the public, the re-appropriation of family histories lies in the hands of the grandchildren’s generation.
The essay film by Portuguese filmmaker Catarina Mourão tells the story of such a re-appropriation. Mourão ventures out in search of the fate of her grandfather, the writer Tomáz de Figueiredo. It is, to begin with, the story of an absence: even before he is committed to a psychiatric clinic in the mid-1950’s, Figueiredo lives far from his family. By means of archival material, conversations, photographs, and places, Mourão attempts to shed light on the story of her grandfather. His most famous book, A toca do lobo (The Wolf’s Lair), lends the film both its title and a conflict: the torch used to illuminate the Wolf’s Lair invariably lightens just a part of the den; what lies in close proximity often will be plunged into darkness. Every illumination is a selection, distortion, and interpretation; the filmmaker's frequent use of the colour black is hence honest.

Mourão shows that truth cannot be found in documents and memories. What can instead be found is a relation to the truth. At the end of this sensitive and poetic film, in a delightful twist, the filmmaker succeeds in playfully creating just such a relation.

Catarina Mourão
Geboren 1970 in Portugal. Sie studiert Musik, Rechtswissenschaften und Film an der Bristol University und ist Mitbegründerin von Apordoc, dem portugiesischen Dokumentarfilmverband. Derzeit absolviert sie ihr Doktoratsstudium in Filmwissenschaft an der University of Edinburgh.

Anhand von Home Movies, Fotos, Briefen, Akten und in Gesprächen mit ihrer Mutter vollzieht die Enkelin des portugiesischen Schriftstellers Tomás de Figueiredo die Geschichte ihrer Familie nach. Sie fördert zutage, worüber nicht gesprochen wurde: den Aufenthalt des Großvaters in der Psychiatrie, den Onkel, der in den Untergrund ging, das Zerwürfnis zwischen Mutter und Tante. Jetzt, da sich der Nebel der Diktatur lichtet, Zeit vergangen und Unterlagen zugänglich sind, jetzt endlich lässt sich Sinn stiften auch in der eigenen Geschichte.

Catarina Mourão wird im Kino anwesend sein. Im Anschluss an die Filmvorführung besteht Gelegenheit zur Diskussion.

Studenten zahlen bei dieser Veranstaltung nur 3 Euro Eintritt! (Normaler Eintrittspreis: 7 Euro. Für Filmbüromitglieder frei.)

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Die Reihe "Heimspiel Bremen" und "Heimspiel Extra" wird ermöglicht durch Projektmittel des Senators für Kultur Bremen.

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