9.12.2007, 12 Uhr: Gesellschaft für Aktuelle Kunst
VKP 2007 - Preise
Aus den eingereichten Projekten wurden von der Jury drei Preisträger gewählt. Die Bekanntgabe erfolgte im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 9.Dezember.
Jurybegründung
Die Jurymitglieder
Astrid Nippoldt (Videokünstlerin Bremen/Berlin),
Christian Katti (Medienwissenschaftler Köln)
Sönke Magnus Müller (Galerist Berlin)
2007 prämiert die Jury die Konzepte von Aram Bartholl und Maximilian Moll. Der Förderpreis wird an Stephane Leonard vergeben. Kuratiert wird die Ausstellung zur Präsentation der Preisträger von Marikke Heinz-Hoek. Mit freundlicher Unterstützung des Senators für Kultur, Radio Bremen, der Landesmedienanstalt Bremen und dem Künstlerinnenverband Bremen.
Ausstellung der Preisträger im Dezember 2008
SOCIIAL von Aram Bartholl
Aram Bartholl untersucht in seinen Arbeiten die Rückwirkungen des digitalen Zeitalters auf unseren Alltag indem er oft in überraschend einfacher weise Dinge aus dem Internet in die physische Realität zurückholt und die technische Komplexität der digitalen Welt an der Simplizität dieser Gegenüberstellungen spiegelt. Die unwillkürliche Komik dieses Transfers eröffnet erstaunliche Reflexionspotentiale. Bartholl wird im Rahmen der Ausstellung eine 20-minütige Performance präsentieren, welche die Frage nach der sozialen Komponente so genannter Web-2.0-Dienste in Konfrontation mit einem von vier Personen aufgeführten Videospiel thematisiert.
Aram Bartholl www.datenform.de
KEEP THE FIRE BURNUNG von Maximilian Moll
Maximilian Molls zum Teil mehrteilige Videoarbeiten zeigen eine große filmische Reife. In seinen Dramaturgien beweist er das Talent, narrative Strukturen mit großer Einfachheit auf unmittelbare, beinahe natürliche Weise in ihrer Komplexität zu formen. Dabei experimentiert er zuweilen mit scheinbar kontingenten Schnittfolgen und diversem visuellem Material. Im umfangreichen Œuvre Maximilian Molls findet der Ton zu einer eigenständigen Qualität. Der oft dominante, wenngleich präzise gesetzte stakkatohafte Rhythmus lässt die Bilder nicht im Illustrativen kreisen, sondern spannt die Atmosphäre über den Bildraum hinaus weiter auf.
Maximilian Moll www.maxxximilian.com
NEW YORK STREET ENSEMBLE von Stephane Leonard
Bei Stephane Leonard, der sich in seinen Arbeiten stark von musikalischen Kompositionen leiten lässt, beeindruckte die Jury besonders die atmosphärische Dichte und die Suggestionskraft im Zusammenspiel von Bild und Ton, dies vor allem in seinem Experimentalfilm silence. Die Intensität und Qualität der Bilder erstreckt sich, begünstigt durch subtile Klanglandschaften und Soundkompositionen, auf inhaltliche Dimensionen, ohne eine Festlegung auf simple Erzählstränge. Gegenüber dem Visuellen erhält hier die Tonebene eine eigenständige und gleichwertige Bedeutung für das Werk. Von der Arbeit New York Street Ensemble erwartet die Jury eine ähnlich intensive Amalgamierung der visuellen und akustischen Dimension voller subversiver Kraft.
Stephane Leonard www.stephaneleonard.net