21.9.2006, 19 Uhr: Schauburg Bremen
Kopfende Haßloch - Premiere 32. Heimspiel und Filmpremiere
Beobachtungen in der Mitte der deutschen Normalität. Ein Film über Medienstrategien und Optimierungsprogramme, Kaninchenwettbewerbe und Zierfischbörsen. "Deutscher Kamerapreis - Bester Schnitt" 2006 und "Bester deutscher Nachwuchsfilm" 2006. Kulturelle Filmförderung Bremen 2005
Der Heimspielabend in der Schauburg entließ viele Zuschauer mit einer neuen Perspektive auf die Methoden der Werbeindustrie und auf sich selbst als potentielle Protagonisten eines Testmarktes. Der Abend wurde mit dem sympathischen Kurzspielfilm von Jürgen Brügger „Der Traumjob“ eingeläutet, welcher den Kritikerpreis der Young Collection 31 gewann. Auch in der Schauburg stieß die Episode über zwei Maler, die sich über die Umsetzung ihres eigenen Blockbuster austauschen auf großen Beifall beim Publikum. Anschließend führte Susanne Brahms das Publikum mit einleitenden Worten zur Situation in Bremen als Testmarkt zum Hauptfilm „Kopfende Hassloch“. Das einzige, was an dem Ort Haßloch auffällig zu sein scheint, ist die Unauffälligkeit. Eines jedoch zeichnet Haßloch vor allen anderen deutschen Städten aus: das ganze Dorf ist ein Testmarkt. Seit 18 Jahren betreibt die "Gesellschaft für Konsumforschung" (GfK) in diesem als "durchschnittlichstes Dorf Deutschlands" betitelten Ort ihren "Behavior-Scan", eine Verhaltensuntersuchung zur Ermittlung der Wirksamkeit medialer Werbung. Ziel ist es, die Einführung neuer Produkte unter realistischen Bedingungen zu testen.
Kopfende Haßloch
Dokumentation, D, 2006, 37:00 Min
Buch, Regie, Ton, Schnitt: Jürgen Brügger, Jörg Haaßenier
Kamera: Sven O. Hill
Schnitt: J. Brügger, J. Haaßenier, Nina von Guttenberg
Tonmischung: Ralf Schipke
Musik: Raimo Franke
Produktion: Kunsthochschule für Medien Köln
Erzählte nicht schon Jorge Louis Borges von einem Reich, in dem die Kartographie so weit getrieben worden sei, dass endlich, als Zenith dieser Kunst, eine Landkarte erstellt wurde, die, im Maßstab 1:1, exakt dem Land entsprach, das sie darstellte? – Wo aber konnte man sie entfalten? Und wie sie überblicken? „Kopfende Haßloch“ – Beobachtungen in der Mitte der deutschen Normalität. Ein Film über Medienstrategien und Optimierungsprogramme, Kaninchenwettbewerbe und Zierfischbörsen.
Detaillierte Beschreibung
Im Anschluss an die Filmvorführungen hatte das Publikum die Möglichkeit, die beiden angereisten Regisseure Jürgen Brügger und Jörg Haaßengier zu dem Film zu befragen. Es entstand eine angeregte Diskussion, allen voran die Frage, warum man eigentlich keine Testperson sein möchte und ob man die Testpersonen wissen lassen sollte, dass sie als „Versuchskaninchen“ fungieren. Die Diskussionen wurden beim anschließenden Weinempfang im kleineren Kreis weitergeführt, begleitet von einem Interview der Regisseure von Susanne Brahms für Filmbüro TV (zu sehen am 04.10 um 20h im Bürgerrundfunk Bremen).
Diese Veranstaltung ist eine Kooperation des Filmbüros Bremen und der Schauburg innerhalb der Reihe "Heimspiel".
Fotos von der Premiere
Fotografin, Katherine Martin
Mail: katherine.(Email-Adresse)