Mexican Me Dokumentarfilm von Can Mansuroglu und Imke Hansen-Mansuroglu
Für den obdachlosen „Deportado“ Manny ist die mexikanische Grenzstadt Tijuana die Endstation, seine Abschiebung die Quittung dafür, dass er in seinem früheren Leben nach den Regeln der mexikanischen Mafia „La Eme“ gelebt hat. Doch dem Ende mit Schrecken wohnt auch ein neuer Anfang inne. In Produktion.
In Mexican Me. treffen drei völlig unterschiedliche Menschen aufeinander. Das Einzige was sie verbindet, ist dass sie „lost“ sind. Verloren in dieser eigenartigen Stadt, an der Grenze zu den USA. Was machen sie an diesem Ort, der für Manche ein Vergnügungspark voll Tequila, billigem Sex und Drogen ist und für viele andere nur eine Durchgangsstation. Ein Transit in die USA, aus den USA. Aber auch innerlich sind die Drei an einem Scheideweg in ihrem Leben. Der eine ist ein alternder Ex-Gangster, der gerade erst abgeschoben wurde. Die anderen beiden sind zwei junge Journalisten vom anderen Ende der Welt, die hier einen Beitrag über den frisch gewählten Trump, die Mauer und das Leid der Ausgewiesenen drehen sollen. Orientierungslos irren sie mit ihrer Kamera durch die Armenküchen und Obdachlosenasyle Tijuanas. Dort treffen sie auf Manny. Schnell schließt das ungleiche Trio Freundschaft, doch bald darauf verschwindet Manny spurlos.
Mexican Me. ist ein 90-minütiger Kino-Dokumentarfilm, der im Milieu abgeschobener Mexikaner spielt. Die allgegenwärtigen Drogen, gewalttätige Polizisten und Kartelle sind dabei immer mit im Blick, so wie die Grenzmauer an der das berüchtigte Stadtviertel Zona Norte liegt. Zentrales Thema des Films sind universelle Fragen um Schuld, Reue und Verantwortung für das eigene Handeln.
2020 wurde die Projektvorbereitung durch Filmstart 06 gefördert.
Jurybegründung: „Mexican Me“ blickt in eine Lebenswirklichkeit, die den meisten Menschen fremd anmuten dürfte: ein Leben jenseits der gerade entstehenden amerikanischen Mauer in der mexikanischen Grenzstadt
Tijuana. Das Porträt über den einstigen Mafioso Manny nimmt uns mit in eine Welt jenseits der üblichen Medienberichterstattung und zeigt eindrucksvoll, wie sich konkrete Politik auf die Lebensbedingungen der davon betroffenen Menschen auswirkt.
Imke Hansen-Mansuroglu & Can Tobias Mansuroglu sind Filmemacher. Can hat in Bremen Journalistik studiert; Imke Medientechnik, irgendwo in Niederbayern. In München kreuzten sich ihre Wege. Dort arbeiteten sie gemeinsam an der Kinderwissenssendung „Checker Can“. Er vor, sie hinter der Kamera. Aus Liebe zum Dokumentarfilm checkten sie aus der Festanstellung aus und reisen seitdem durch die Welt auf der Suche nach Geschichten. Besonders wichtig ist den beiden ein empathischer Blick und die Nähe zu ihren Protagonisten. Momentan arbeiten sie an ihrem Kino Debüt „Where is my Mind?“ (AT). Einem Dokumentarfilm darüber wie weit Freundschaft in schweren Zeiten reichen kann und darf.
Gefördert durch das Projektstipendium Filmstart, einer Kooperation von Filmbüro Bremen und nordmedia Fonds GmbH.