Medienkultur bewegt Gedanken, Gefühle, Geld
Das Filmbüro Bremen begreift und realisiert Kultur als unverzichtbaren Motor der Gesellschaft. 2005
Medienkultur bewegt Gedanken, Gefühle, Geld
Dieser aktuelle Kulturbegriff wird von der jungen Generation der Medienschaffenden gefordert und gelebt. Das Filmbüro Bremen führt diesen Prozess mit Netzwerkbildung der etablierten und nachwachsenden Medienszene innerhalb und außerhalb der Stadt, es ist Anlaufstelle für alle möglichen und unmöglichen Fragen und Bedürfnisse, Ermutiger erster zaghafter Schritte in die Medienlandschaft und kritischer Begleiter erfahrener Medienprofis. Das Filmbüro hat ein offenes Ohr für neue Entwicklungen und Bedürfnisse in der jungen Medienszene und entwickelt kontinuierliche neue Wege und Formen der Förderung, Vermittlung und Veröffentlichung. Es präsentiert und unterstützt fachlich Projekte von der Medienkunst bis zur engagierten Fernsehdokumentation. Und es vergibt Fördermittel.
Wiederholt hat das Filmbüro unter Beweis gestellt, dass es früh Personen und Projekte entdeckt, die ein großes Entwicklungspotential haben. Eike Besuden erhielt hier mit DM 9.000 die erste Förderung für seinen Kinofilm ‚Verrückt nach Paris’ (Premiere auf der Berlinale 2002, über 170.000 Zuschauer); Wilfried Huismann bekam mit DM 12.000 vom Filmbüro die ersten Mittel für ‚Lieber Fidel – Maritas Geschichte’ (als Dokumentarfilm im Kino - und wiederholt gesendet auf ARD, den 3. Programmen, arte, Phoenix). Björn Melhus war der erste Preisträger unseres Videokunst-Förderpreises; im letzten Jahr hatte er eine große Einzelausstellung in der Kunsthalle Bremen und zeitgleich in München (lothringer13/halle). Lange schon arbeitet das Filmbüro mit Bremens Animationsteam ‚Soul Cage Department’ zusammen, das höchstrangige nationale wie internationale Preise (Animago Stuttgart, ADC Europe, Seaggraph San Diego) gewinnt und sich mittlerweile auch wirtschaftlich etablieren konnte.
Die Anteile 'Kultur' und 'Wirtschaft' lassen sich am einzelnen Filmprojekt konkret festmachen. Das Filmbüro ist da recht pragmatisch – so wie unverändert auch etablierte Antragsteller / Firmen das eine ihrer Projekte beim Filmbüro sehen und dort einreichen, das andere bei nordmedia. Glückliches Bremen, das beide Förderinstumente hat.
Künstlerische und Kulturelle Projekte müssen einen eigenen Raum finden, den Ihnen die Einreichbedingungen der großen Förderungen ('letter of intent' einer Sendeanstalt) oft nicht bieten können.
Das Filmbüro arbeitet mit jährlich wechselnden Fachjurys, die die Förderentscheidungen treffen. Diese Kompetenz hat sich in der Kulturellen Filmförderung sehr bewährt.
Das vielschichtige Wirken des Filmbüros spiegelt sich in der Anerkennung durch die finanzielle Unterstützung von so unterschiedlich positionierten bremischen Institutionen wie dem Senator für Kultur über Radio Bremen bis hin zur Bremer Innovationsagentur (BIA). Kunst, Kultur und Wirtschaft haben es nicht immer einfach miteinander. Doch so wird es auch nie langweilig. Hier passiert etwas. Es entsteht Neues und wächst. Gut für den Film, gut für das Land.
Bremen, 15.11.2005
Peter Roloff (für den Vorstand)
Klaus W. Becker (Geschäftsführer)