Before then von Mengzhu Xue
A secret spanning 7,000 kilometers.
One language being encoded into another language.
It's repeating continually in your mouth.
I assume that I have been forgiven.
experimenteller Dokumentarfilm
D/CN 2024, 29:53 Min
Mengzhu Xue erzählt in ihrer Videoinstallation A Letter amid the Gap von der Beziehung zu ihrer chinesischen Großmutter und untersucht dabei die Verbindung zwischen Sprache und Identität, Distanz und Vertrautheit, Intimität und Verlustangst. Ein Brief, in Form eines Gedichtes, der ein Geheimnis bewahrt und gleichzeitig alles offenbart.
Der Film ist mittlerweile bei mehreren wichtigen Dokumentarfilmfestivals angenommen worden: Duisburger Filmwoche, Kassel Dokfest und Int. Dokumentarfilmfestival Amsterdam. Ein schönes Zeichen dafür, dass dokumentarische Filme gerne auch experimenteller sein dürfen.
Preis der Ökumenischen Jury, Kurzfilmtage Oberhausen Jurybegründung 2024 zu "O MA" / "BEFORE THEN"
"Sprache kann eine Barriere sein: Wir kennen die Sprache des anderen nicht oder verstehen das Gesagte anders. Sprache kann auch befreiend sein: Endlich aussprechen, was mich beschäftigt, mich offenbaren und mein Gegenüber an meinen inneren Gefühlen teilhaben lassen. Aber kann Sprache gleichzeitig Barriere und Befreiung sein? Ja, dieses Paradox ist möglich. Das beweist unser diesjähriger Gewinnerfilm.
Indem er die traditionellen Kategorien von Sprechenden und Zuhörenden auflöst, kann auch das zum Ausdruck kommen, was nicht gesagt werden kann. Ein Brief in einer fremden Sprache wird zum Medium der Verständigung, der zwar unverstanden bleibt und doch ist das Unaussprechliche nun in der Welt.
Der Film verhandelt unser Verhältnis zu den Menschen, die wir lieben, die wir nicht gehen lassen wollen und denen wir am liebsten alles sagen würden. Aber er zeigt auch, dass der Graben zwischen unterschiedlichen Generationen, Gesellschaftsordnungen und Orten uns daran hindern kann, einander ganz zu verstehen. Dabei zeigt er uns einen kreativen Umgang mit dem Unaussprechlichen und ist ein Plädoyer für eine intensive Beziehung zwischen uns und unseren Nächsten im Hier und Jetzt."
Der Preis ist dotiert mit 2.000 Euro, gestiftet von der Katholischen Filmarbeit in Deutschland und dem Evangelischen Kirchenkreis Oberhausen.
Preis der Ökumenischen Jury, Oberhausen 2024
Mengzhu Xue
(*1995) ist eine Künstlerin aus China. Nach ihrem Abschluss in Fotografie in
China kam sie nach Deutschland, um Freie Kunst zu studieren. Die Medien ihrer Arbeiten
umfassen hauptsächlich Performance, Film und Fotografie. Basierend auf persönlichen
Erfahrungen und interkulturellen Beobachtungen strebt sie danach, durch die Transformation
von Kunst die Grenzen sprachlicher Kommunikation zu überwinden. Ihre Arbeiten wurden
schon in Frankreich, Schweden, China und Deutschland ausgestellt.
Videokunst Förderpreis 2023
Der Film wurde unter dem Titel A LETTER AMID THE GAP in der Produktion durch den 28. Videokunst Förderpreis Bremen unterstützt und in einer Installation 2024 ausgestellt.
Aufführungen und Preise
Dokumentarfilmfestival Amsterdam-Luminou Section
www.festival.idfa.nl/before-then/
Taipei Golden Horse Film Festival, Taiwan
Duisburger Filmwoche 2024
Kasseler Dokfest 2024 Kurzfilmprogramm 24 "Von Großmüttern, Geheimnissen und Mücken"
Jurypreis beim Seoul International Women's Film Festival 2024
Aufgenommen in die Sammlung der Universität von Virginia, USA
Kurzfilmtage Oberhausen 2024
2 Preise: 2nd Prize of the Jury of the Ministry of Culture and Science of North Rhine-
Westphalia und Preis der Ökumenischen Jury