Aus Vierundzwanzig: Fünf von Uwe Rasch
Die Einzelmodule ”Aus 24 : 5” sind der Versuch zeitgenössisches Bild- und Klangmaterial in aktuellen Bezug zu Schuberts „Winterreise“ zu setzen. Es handelt sich bei diesem Werkprojekt um eine moderne, kreative und zugleich poetologische Retrospektive und Interpretation, die mal auf strukturelle, satztechnische und konzeptionelle Merkmale der Originalvorlage, mal auf den Assoziationsreichtum der Texte Wilhelm Müllers in Schuberts Vertonungen zugreift.
Experimenteller Musikfilm, D2019, 14min
Regie - Uwe Rasch
Musik - Uwe Rasch
Tänzerin - Kiri Haardt
Mediengestalter - Moritz Richartz
Jurybegründung: Uwe Raschs Werk fällt durch Kontinuität, Internationalität und Intermedialität auf und aus dem Rahmen. Überzeugt hat neben der Tiefgründigkeit und Ästhetik seines Werks und des Konzepts auch die Annäherung an innovative Gestaltungstechniken.
Er fängt in seiner audio-visuellen Inszenierung den verhüllten Körper in poetischer Bildsprache ein: Ein verhüllter, sich bewegender Körper als einsame, isolierte Figur legt auch den Bezug zum Thema Flucht und Migration, Fremde und Fremdsein nahe.
Der metaphorische Aspekt in Schuberts Winterreise hat nie an Aktualität verloren, sondern bestimmt im Gegenteil die politisch-gesellschaftliche Auseinandersetzung unserer Zeit: „Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh’ ich wieder aus.“
Uwe Rasch
Uwe Rasch studierte an der Universität Bremen und der Hochschule für Kunst und Musik Bremen in der Kompositionsklasse von Rolf Riehm in Frankfurt. Er war Stipendiat der Hochschule Bremen, freier Mitarbeiter bei Radio Bremen und bis 2008 Lehrbeauftragter an der Hochschule für Künste Bremen. Zudem ist er Mitbegründer und Mitarbeiter der Projektgruppe "Neue Musik Bremen" und Mitglied der Künstlergruppe "Stock 11".