Trassenkampf von Konstanze Radziwill

Trassenkampf

Trassenkampf
Trassenkampf

Dokumentarfilm, D, 2004, 45:00 Min Min
Regie: Konstanze Radziwill
Vor gut 30 Jahren sollte der größte Teil des alten Bremer Ostertorviertels für den Bau der sogenannten „Mozart-Trasse“ abgerissen werden. Doch einem Häuflein Querulanten gelang es, den Widerstand erfolgreich zu organisieren. Der Film ermöglicht eine Blick hinter die Kulissen eines Politkrimis.

In den 70er Jahren sollte der größte Teil des alten Bremer Ostertorviertels, Teile des Steintors und des Buntentors auf Beschluss des Senats dem Erdboden gleichgemacht werden. Der Bau der sogenannten „Mozart-Trasse“, des östlichen, noch fehlenden Abschlusses einer Stadtautobahn galt als unabwendbar. Für die resignierenden Bewohner schien die Heimatvertreibung auf bremisch endgültiges Schicksal...
Wäre da nicht ein Häuflein Querulanten gewesen, konzentriert im SPD-Ortsverein Altstadt. Die „Wilden aus dem Ostertor“ standen auf gegen ihre Partei-Oberen und verteidigten in einem einzigartigen Bündnis mit der Bevölkerung das gemeinsame Wohn-Quartier – der Bau der Trasse wurde verhindert!
Im Film kommen die erbitterten Kontrahenten von damals zu Wort.
So wird der Blick hinter die Kulissen eines Politkrimis möglich, in dem es um Städtebau, Macht, Filz, Kapitalinteressen und den erfolgreichen Widerstand der Betroffenen geht – ein bis heute brandaktuelles Thema.

Auszeichnung für Baukultur 2009

Im Januar 2009 wurden die Mitstreiter des damals gegründeten "Arbeitskreises Ostertorsanierung" mit der "Bremer Auszeichnung für Baukultur" geehrt. Die Laudatio hielt Bürgermeister a.D. und damalige Präsident des Senats Hans Koschnick (SPD) und ehrte damit das Engagement von Dieter Decker, Olaf Dinné, Hanna Ehmke, Hans-Jürgen Kahrs, Ursel und Thomas Kerstein, Wolfgang Linder, Uwe Martin, Karten Schwerdtfeger, Gert Settje, Hans Martin Sixt, Ulrike Schellpeper und Herbert Wulfekuhl (alphabetisch).

Mit dieser Auszeichnung ehrt der Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa zusammen mit dem Bremer Zentrum für Baukultur Personen, „die sich durch ihr Engagement für das historische Stadtbild, für die städtebauliche und baukünstlerische Entwicklung und für die Vermittlung baukünstlerischer Werte – insbesondere in Bremen – verdient gemacht haben.“ Das Bremer Zentrum für Baukultur sieht in dieser Auszeichnung eine vorzügliche Möglichkeit, auf die Bedeutung der Baukultur für das städtische Leben hinzuweisen und die Bewohner für die Schönheit ihrer Stadt zu begeistern.

Auszug aus der Laudatio von Hans Koschnick (Bürgermeister a.D.):
"Meine sehr verehrten Damen, meine Herren,
es war gewiss eine ungewöhnliche Überlegung, mich als Laudator für die heutige Ehrung der früheren Mitglieder des „Arbeitskreises Ostertorsanierung“ vorzusehen, war ich doch als damaliger Präsident des Senats ein keineswegs einflussloser Gegenspieler bei manchen Reaktionen des Arbeitskreises auf Veränderungsforderungen gegenüber den Planungskonzeptionen der Bauverwaltung.
Wenn ich trotzdem zugesagt habe, dann nicht, weil ich schmerzunempfindlich bin oder dem hehren Prinzip permanenten Vergebens huldige – nein das ist nicht so! – sondern weil der AKO recht hatte und sich durchsetzen konnte und verhinderte, dass gewachsene Strukturen nicht einer heute als fragwürdig erkannten Massenwohnungsbaukonzeption geopfert wurde. Das ist der unbezweifelbare Verdienst des AKO. Das Ostertor lebt nicht nur weiter, sondern ist ein begehrtes Wohnquartier – mit gewerblichen Dienstleistungen aller Art - geblieben, geschätzt von vielen jungen wie auch älteren Bürgern unserer Stadt. Deshalb fällt es mir nicht schwer, den früheren Streitern des Arbeitskreises meinen Respekt zu bezeugen."(Quelle: www.bzb-bremen.de)

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