21.12.2013, 21 Uhr: City 46 - Kommunalkino Bremen e.V.

Super-8-Abend BLITZ Ein Filmprogramm auf Super-8 und 16mm zusammengestellt von Clara Bausch

Stamford Hill (2009), Sara Lehn
Stamford Hill (2009), Sara Lehn
Sketches is a memory (2012/13), Iana Stefanova
Sketches is a memory (2012/13), Iana Stefanova

Im Rahmen des bundesweiten KURZFILMTAGS am Samstag, 21. Dezember präsentieren das Filmbüro Bremen e.V. und das CITY 46 ab 21.00 Uhr Filme von Michel Balague, Clara Bausch, Christopher Becks und Peter Miller, Guillaume Cailleau, Distruktur, Anja Dornieden und Juan Gonzalez Monroy, Sara Lehn, Linn & Lilja Löffler, Margaret Rorison, Ben Russell, Leïla Saadna, Iana Stefanova, Philip Widmann und Ruth Wirklich als Bremer Premieren.

2014 feiert der Bremer Super-8-Abend des Filmbüros ein besonderes Jubiläum: Seit zehn Jahren finden Filme im Schmalfilmformat in der Hansestadt eine Kino-Heimat. Aber warum mit dem Feiern warten, fragte sich die Organisatorin der Veranstaltungsreihe, Kristin Viezens. Daher lud sie für den kürzesten Tag des Jahres Clara Bausch ein, die große Leinwand des CITY 46 zu bespielen. Anders als in der Reihe üblich, wird hierbei mit dem Prinzip des „Nie gesehen“ gebrochen, da am 21. Dezember nur Filme professioneller Filmschaffender zu sehen sein werden, die bereits auf verschiedenen Festivals gezeigt wurden.

Die Berliner Künstlerin und Filmemacherin Clara Bausch dreht seit 2006 auf Super-8, entwickelt Schmalfilme selbst, organisiert und führt Workshops zum Dreh, zur Bearbeitung und Entwicklung von und mit Super-8 durch. Zudem ist sie selbst eine Veteranin des Bremer Super-8-Abends. Clara Bausch lebt und arbeitet in Berlin. In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Wahrnehmung, Licht und Zeit auseinander. Die Filme, Fotos und Zeichnungen von Clara Bausch wurden u.a. in Bremen, Frankfurt, Berlin und Athen präsentiert. Seit 2006 arbeitet sie an, in und mit dem Labor Berlin e.V.

Im Gepäck hat Clara Bausch nun das Programm „BLITZ“: sechzehn Filme Berliner Filmschaffenden, die mit analogem Super-8- und 16-mm-Material arbeiten. Die von ihr ausgewählten Filme beleuchten Augenblicken, die sofort wieder verschwinden, Zwischenräume. Wie etwa „Stamford Hill“ (2009) von Sara Lehn, eine Momentaufnahme, entstanden im Park von Stamford Hill, einer 100 Jahre alten jüdisch-orthodoxen Kolonie am äußersten Zipfel des immer gentrifizierten East-Londoner Stadtteils Hackney. Oder Iana Stefanovas Beobachtungen einer Reisenden, die das Gefühl einer Gebürtigen und einer Ausländerin zur gleichen Zeit erfährt, in einer lange verlassenen Heimat. Stefanovas Film „Sketches is a memory“ (2012/13) erzählt von dem Wunsch, persönliche Fiktionen und verblasste Erinnerungen mit dem „Hier und Jetzt“ zu konfrontieren. Mit dem dreifach belichteten „Austerity Measures“ (2012) porträtieren Guillaume Cailleau und Ben Russell Exarchia während der Proteste gegen staatliche Sparmaßnahmen im Spätsommer 2011. Ihr 16-mm-Film zeigt den Athener Stadtteil als einen Ort voll streunender Katzen, Motorroller, Polizisten, Molotow-Cocktails, uralter Mythen und neuer Ruinen, an dem Fäuste in die Luft gereckt werden, wie so viele Säulen im Pantheon.

Ebenfalls im BLITZ-Programm sind: „Vanishing Cinema #3“ (2013) von Linn Löffler und Clara Bausch, „Im Garten der Libidasia“ (2007) von Lilja und Linn Löffler, „Hanseatic“ (2010) von Clara Bausch, „Warum?“ von Ruth Wirklich (1947) , „Der Spaziergang“ (2013) von Margaret Rorison, „The Handeye (Bone Ghosts)“ (2012) von Anja Dornieden und Juan David Gonzalez Monroy, Guillaume Cailleaus „Abdou's Dread in Teatro Argentina, Roma“ (2013), „Beyrouth, Automne 2005“ (2006) von Leïla Saadna, Distrukturs „FOTO KINO“ (2013), Philip Widmanns „Untitled [Espaces Sociaux #1]“ (2010) und „A/M Spring Version“ (2012), „At the End of the Night“ (2012) von Michel Balague sowie „Ritournelle“ (2012) von Christopher Becks und Peter Miller.

Beim Thema Musik knüpft BLITZ an die Tradition des Super-8-Abends: Zum ersten Mal live vertont von professionellen Musikern werden zehn der insgesamt sechzehn Kurzfilme. Das ist - wie immer - für sie eine Herausforderung, denn die Musiker sehen die Filme zum ersten Mal stehend vor der Leinwand. Ihnen wird daher ein Maximum an Improvisation abverlangt. Dabei entstehen, gemäß dem Motto „Nie gehört!“, spontane Lautmalereien und einzigartige Klangteppiche. Anders als sonst üblich werden am Samstag aber auch Stumm- und Tonfilme zu sehen sein. Ein Experiment, auf das man gespannt sein darf.

Der Eintritt für BLITZ kostet 7 Euro bzw. ermäßigt 5 Euro.
Filmbüro - Kristin Viezens
Mail: (Email-Adresse)
Telefon: 0421- 708 48 91

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