12.11.2014, 19 Uhr: Schauburg Bremen

Shape, Rattle & Roll - Sacred Harp in Bremen Heimspiel 114

Der Musikdokumentarfilm "Shape, Rattle & Roll" von Gunnar Heite und Daniela Witt über die erste Sacred Harp Gruppe Deutschlands, die sich in Bremen formiert hat, feiert im Rahmen des Heimspiels seine Premiere. Einen Trailer des Films gibt es zur Einstimmung bereits auf der Internetseite www.sacredharpbremen.org zu sehen.

Shape, Rattle & Roll - Sacred Harp in Bremen

Shape, Rattle & Roll - Sacred Harp in Bremen
Shape, Rattle & Roll - Sacred Harp in Bremen

Dokumentarfilm / Musikdokumentarfilm, Deutschland, 2014, 67:00 Min
Regie: Gunnar Heite, Daniela Witt
Bremer holen die "Heilige Harfe" nach Deutschland; Rock'n'Roll im Folkgewand. Im Oktober 2012 stießen die Filmemacher Gunnar Heite und Daniela Witt in einem Bremer Bunker auf ein musikalisches Spektakel, das sie überwältigte: die erste Sacred-Harp-Gruppe Deutschlands. Dieser wertvolle Fund begeisterte sie so sehr, dass sie über diese Gruppe und diesen einzigartigen Gesang unbedingt einen Film machen mussten. Sacred Harp ist laut, roh und absolut mitreißend. Man kann diese Musik nicht beschreiben. Man muss sie erleben; am besten, man ist mittendrin.

Sacred Harp ("die heilige Harfe") ist ein Begriff für die reine, unverstellte menschliche Stimme.
Es handelt sich um vierstimmigen A-capella-Gesang, der es in sich hat. Entstanden ist diese Gesangsform in den frühen Siedlerzeiten in den USA, doch die Ursprünge gehen zurück auf keltische Klänge, schottische Hymnen, sowie irische und englische Volkslieder.

Es ist ein wertvoller Schatz aus einer Zeit, in der Menschen große Not und Elend ertragen mussten und in der dieser Gesang der einzige Lichtblick für die meisten war. Die Texte reichen von düster bis hoffnungsvoll. Der Klang erinnert zum Teil an mittelalterliche Lieder, aber auch an irische Trinklieder.

Sacred Harp galt fast als ausgestorben. Nur vereinzelte Gemeinden im Süden der USA haben diese musikalische Kostbarkeit am Leben gehalten, bis zunächst Folk-Interessierte aus dem Norden und schließlich einige Europäer darauf aufmerksam wurden.

Durch einen glücklichen Zufall entdeckte Harald Grundner diese Musik im Internet und war so begeistert, dass er unbedingt eine Sacred-Harp-Gruppe in Bremen gründen wollte. Er hatte zwar keine Noten- oder Gesangskenntnisse, dafür aber einen starken Willen. So trommelte er ein paar Leute zusammen, die ebenfalls sofort von dieser Musik mitgerissen wurden. Der Anfang war gemacht. Bis es regelmäßige Treffen gab, dauerte es aber noch ein Weilchen.

Heute findet Sacred Harp in Bremen immer mehr begeisterte Mitsänger. Die Gruppe besteht heute aus 15 bis 25 Leuten unterschiedlicher Alterstufen, die sich wöchentlich treffen, um immer mehr Facetten ihrer Stimmgewalt kennenzulernen und um einfach nur Spaß am Singen zu haben.

Viele Menschen, die schon immer singen wollten, sich aber bislang nicht getraut haben, finden ihren Weg zu den wöchentlichen Treffen, da keinerlei Vorkenntnisse vorhanden sein müssen. Sacred Harp wird gesungen, nicht geübt. Man lässt sich mitreißen. Es gibt keine Verpflichtungen und keine Auftritte. Es geht einfach um die Liebe zum Gesang, um Leidenschaft und das überwältigende Gefühl, in einer Gemeinschaft aus Leibeskräften zu singen.

Sacred Harp ist ein Gesang, wie er ursprünglicher nicht sein könnte, laut, wild, roh und voller Leidenschaft. Sacred Harp ist der Rock'n' Roll des 18. Jahrhunderts.

Die Reihe "Heimspiel Bremen" und "Heimspiel Extra" ermöglicht durch Projektmittel des Senators für Kultur Bremen.

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