Olanda Dokumentarfilm von Bernd Schoch

Ein wucherndes Myzel. Der Sternenhimmel über den rumänischen Karpaten. Die ersten zwei Bilder stecken die Dimensionen ab, denen sich Olanda widmet: Details und feine Strukturen auf der einen, Konstellationen und das große Ganze auf der anderen Seite. Im Zentrum steht dabei ein saisonales Wirtschaftsgut der Gegend – der Pilz. Gefördert durch den 19. Dokumentarfilm Förderpreis aus Mitteln der Bremischen Landesmedienanstalt.

Olanda Plakat klein
Olanda Plakat klein

D 2019 | HD | 154 Min
Drehbuch: André Siegers, Bernd Schoch
Regie: Bernd Schoch
Kamera: Simon Quack, Bernd Schoch
Originalton: Orest Skakun, André Siegers, Marius Siminel Mânuntelu
Produktionsleitung Rumänien: Maria Trifu
Schnitt: Bernd Schoch, André Siegers
Musik: Pete Kember / Sonic Boom, Thomas Weber/Kammerflimmer Kollektief

Produktion: fünferfilm

gefördert von Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM),
Bremer Dokumentarfilm Förderpreis des Filmbüro Bremen aus Mitteln der Bremischen Landesmedienanstalt

pferd totale nebel
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fluss stamm pilztranport
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esel schafe wald
esel schafe wald
deutschlandmuetze
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Unter den Menschen sind Bernd Schoch die Sammler*innen am nächsten und der Film ist vor allem bei ihnen: auf Gängen durch den Wald, im Zeltlager, bei Autofahrten und Gesprächen. Von hier aus folgt er den rhizomartigen Verästelungen, die sich in Form von Geld immer weiter verzweigen: zu lokalen und international agierenden Händlern, zu einem improvisierten Schuhmarkt auf einer Lichtung, zum Glücksspiel unter Kollegen. Der Film erzählt von diesen Handelskreisläufen, indem er selbst eine pilzähnliche Struktur annimmt, ohne dabei je sein gedankliches Zentrum zu verlieren. Jenseits einer Analyse von ökonomischen Strukturen aber ist er auch das sinnliche Dokument eines Rhythmus des Alltags im Wald, wie ihn die Sammler als erstes Glied in der Verwertungskette erleben. Im Kino wird er als audiovisueller Pilz-Trip in die magische Welt der karpatischen Wälder erfahrbar.
(Alejandro Bachmann)

Jurybegründung zum Dokumentarfilm Förderpreis 2016:

Pilzsammeln in den südlichen Karpaten Rumäniens: Natürlich keine Freizeitbeschäftigung, sondern für viele Familien ökonomische Notdurft, um in den prekären Zeiten des Postsozialismus über die Runden zu kommen. In seinem Projekt “Under the Milky Way” will Bernd Schoch jedoch nicht allein das Zusammenleben der temporären Sammlergemeinschaften beschreiben, sondern zielt auf einen größten, makroökonomischen Zusammenhang: Wie sind die Zeltlager eingeflochten in die große Wertschöpfungskette von Großhändlern bis hin zum Nobelrestaurant in Hamburg? Und: Was können wir vom Pilz lernen?

Schoch Bernd c Toma Dylan Schoch
Schoch Bernd c Toma Dylan Schoch

Bernd Schoch lebt und arbeitet in Hamburg als freier Filmemacher. Von 2000 bis 2007 Studium der Medienkunst an der Hochschule für Gestaltung am ZKM Karlsruhe. Kuratorische Tätigkeiten im Film- und Musikbereich. Von 2008 bis 2016 künstlerischer Mitarbeiter an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Seit 2008 Mitglied des Kollektivs Dokumentarfilmwoche Hamburg. Filme zuletzt: “Kurze Ecke”, “Aber das Wort Hund bellt ja nicht” und “Zurück zum Beton”. www.berndschoch.de

Aufführungen

Weltpremiere Februar 2019
69. Berlinale im FORUM

01. - 03. November 2019 im City 46

Rumänien Filmtage

Das Filmbüro Bremen organisiert in diesem Jahr mit dem Kommunalkino CITY46 die Rumänien Filmtage. Kuratorin des Langfilmprogramms der Rumänien Filmtage und Autorin aller Filmtexte: Irene Rudolf

43.Duisburger Filmwoche
November 2019:
Der mit 6.OOO Euro dotierte ARTE-Dokumentarfilmpreis geht an OLANDA von Bernd Schoch.

außerdem:

BERLINALE FORUM 2019 Weltpremiere
DOKKA 2019 dokka Preis der Stadt Karlsruhe
NEW HORIZONS 2019
SLOWFEST 2019
SPLIT FILM FESTIVAL 2019
FILMFEST HAMBURG 2019
BLACK CANVAS 2019
DOC BUENOS AIRES 2019
NORDISCHE FILMTAGE LÜBECK 2019
VIENNALE 2019
CÁMARA LÚCIDA 2019
TRANSCINEMA 2019

2020

2.bis 8.September: Chile FRONTERA SUR FESTIVAL
25.09.2020 Goethe Institut im FILMHUIS CAVIA in Amsterdam.

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