43. Duisburger Filmwoche ARTE Dokumentarfilmpreis für OLANDA von Bernd Schoch

4.bis 10.11.2019

Bernd Schoch Duisburg
Bernd Schoch Duisburg

ARTE-Dokumentarfilmpreis

Duisburger Filmwoche
Duisburger Filmwoche

Der mit 6.OOO Euro dotierte ARTE-Dokumentarfilmpreis, überreicht durch Wolfgang Bergmann, Geschäftsführer ARTE Deutschland & Koordinator ARTE im ZDF, geht an OLANDA von Bernd Schoch.

Begründung der Jury:

Es beginnt in der Dunkelheit. Ein abstraktes, organisch anmutendes Bild geht über in einen Sternenhimmel. Schemenhaft und von kargem Licht erleuchtet sehen wir Menschen. Sie wachen auf, ein Morgengebet wird gesprochen. Mit den Arbeitern bricht der Film auf in den Wald, begibt sich mit ihnen auf die Suche. Ruhig, behutsam entfaltet sich die Erzählung.
In den nächsten zweieinhalb Stunden begleiten wir Pilzsammler in den steilen Berghängen der rumänischen Karpaten. Lange Beobachtungen von Arbeit und Alltag machen Zeit, Entfernungen, Kälte und Anstrengung erfahrbar. Pilze sammeln ist hier wirtschaftliche Notwendigkeit. Jeden Sommer kommen Menschen hierher, bauen ein improvisiertes Zeltlager auf. Ihren Lebensunterhalt verdienen sie während der dreimonatigen Pilzsaison. Oder auch nicht. Über den Erfolg bestimmt die Natur, über das Verdienst der Markt. Der Film macht die ökonomischen Verflechtungen dieser Parallelwirtschaft sichtbar, die in dem Bild des Myzels ihre Entsprechung finden: Sammler, Zwischenhändler, Arbeiter, die die Pilze für die Kunden in Westeuropa säubern. Gezeigt wird die Härte dieses kapitalistischen Kreislaufs, aber auch wie Gemeinschaften entstehen, manchmal konfliktgeladen, oft solidarisch.
Bernd Schoch beobachtet geduldig und präzise die Realität dieser Welt, und findet gleichzeitig magische, wirklichkeitsentrückte Bilder für Menschen wie Landschaften. Durch seine Bildsprache, die Sensibilität und den Respekt, mit denen er seinen Protagonisten begegnet, gelingt ihm ein kinematographisch herausragendes Werk.

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