Glas von Anja Sosic.

Ein Kurzfilm aus der Kleinstprojekt-Förderung 2006.

Glas

Glas
Glas

Spielfilm, Deutschland, 2007, 15:00 Min
Buch, Regie, Schnitt: Anja Šošic
Kamera: Shaheen Dill-Riaz
Musik: Jannis Kaffka
Produktion: Filmkollektiv Lichtbilder
Ein Haus. Drinnen eine Frau und draußen ein Mann. Zwischen ihnen eine Glasscheibe. Eine Einladung sowohl zur Beobachtung als auch zur Selbstinszenierung. Auf der Oberfläche des Glases spiegelt sich ein Begehren, das jedoch sein Stillschweigen darüber bewahrt, wer hier eigentlich mit wem spielt.

Inhaltsangabe

Der Film erzählt eine Liebes- oder eher: eine Annäherungsgeschichte zwischen einem jungen Mann und einer reiferen Frau. Der junge Mann jobbt als Fensterputzer und reinigt die großen Glasscheiben der Villa, in welcher die Frau alleine wohnt.
Auf seltsame Weise fühlt sich der Fensterputzer von seiner kühlen Auftraggeberin angezogen. Unfähig dieses Gefühl zu artikulieren schlägt er einen Umweg ein, um die ältere Frau wiedersehen zu können: Er kehrt Nacht für Nacht zu ihrem Haus zurück und bewirft die Fensterscheiben mit Schmutz, sodass er täglich aufs Neue bestellt werden muss, um die Flecken vom Glas zu lösen. Seine nächtlichen „Attentate“ werden dabei immer kreativer, sie reichen von Eiern über grünen Schleim bis hin zu Erdbeeren und Sahne.
Die Frau ahnt mit der Zeit, wer hinter den Angriffen steckt, findet jedoch mehr und mehr Gefallen an ihrem heimlichen Verehrer und lässt sich auf sein Spiel ein. Zwischen den beiden ungleichen Personen entwickelt sich eine wortlose Kommunikation und das Glas, durch welches sie getrennt sind, funktioniert als Kommunikationsmedium.
Als die Frau immer provokanter auf seine Botschaften reagiert, wird der schüchterne junge Mann unsicherer und auch der Zuschauer weiß nicht mehr, wer hier eigentlich mit wem spielt. Schließlich lässt die Frau ihn herein in den Raum, den er bislang immer nur von außen beobachtet hat. Die Spielregeln, an die sie sich zuvor gehalten haben, sind nun außer Kraft gesetzt und beide wissen überhaupt nicht, wie sie sich verhalten sollen. Nach einem missglückten Annäherungsversuch flieht der Fensterputzer überstürzt aus dem Haus.
Und dennoch kommt er nachts wieder zurück, mit Farbe und Pinsel bewaffnet. Allerdings muss er feststellen, dass seine Arbeit bereits erledigt worden ist: Das Fensterglas ist über und über beschmiert. Und zwar von innen. Und die Tür steht offen. Nach einigem Zögern nimmt der junge Mann seinen Mut zusammen und betritt im Dunkeln das Haus.

Aufführungen und Preise

Premiere 6. Juni 2007 in Hildesheim
Hildesheimer Kurzfilmabend, 14.06.07

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