27.3.2009, 19 Uhr

Sterne, Tanz und Algorithmen Wettbewerbspräsentation

Ein Bremer Kollaborationsprojekt zum Jahr der Mathematik zwischen Künsten und Wissenschaften stellt sich vor: Filmpräsentation, Tanzperformance und ein interaktiver virtueller Libellenschwarm.

Wie kommt die Ordnung in die Welt? Wie funktioniert menschliches Lernen? Wie denkt ein Roboter? Wie verhält sich die Informatik zur Komplexität organischen Lebens?

Die Künste bergen die Chance, Fragen in die Zwischenräume unseres Wissens zu werfen.

Der Choreograf Harry Seelig und der Filmemacher Jörg Streese vom Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen haben ein Filmprojekt entwickelt, in welchem Tanz, Informatik und transdisziplinäre Expertisen gemeinsam einen poetischen Zugang zu den Geheimnissen unserer Welt öffnen.

Freitag, 27.März 2009 um 19 Uhr
in der Plantage 13, Eingang 6
Eintritt frei

Ein Bremer Kollaborationsprojekt zum Jahr der Mathematik zwischen Künsten und Wissenschaften stellt sich vor: Filmpräsentation, Tanzperformance und ein interaktiver virtueller Libellenschwarm. Wie kommt die Ordnung in die Welt? Wie funktioniert menschliches Lernen? Woher weiß ein Elektron was es zu tun hat, wenn es einen Impuls bekommt? Wie verhält sich die Informatik zur Komplexität organischen Lebens? Die Künste bergen die Chance, Fragen in die Zwischenräume unseres Wissens zu werfen. Der Choreograf Harry Seelig und der Filmemacher Jörg Streese vom Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen haben ein Filmprojekt entwickelt, in welchem Tanz, Informatik und transdisziplinäre Expertisen gemeinsam einen poetischen Zugang zu den Geheimnissen unserer Welt öffnen.
Eine Tänzerin spielt mit einem computergenerierten, auf ihre Bewegungen reagierenden Schwarm kleiner Lichtlibellen, die von oben auf die Tanzfläche projiziert werden: Mit ihr treffen ca. vier Millionen Jahre lebendiger Entwicklung auf die virtuellen Protagonisten heutiger Algorithmenprogrammierung - deren Reaktionsmuster dennoch die Fähigkeiten von Amöben unterschreiten. In dieser Begegnung steckt die gesamte Geschichte der Evolution. Nur im Zeitmaß der Sternenforschung wird fassbar, wie weit voneinander entfernt die Bewegungsvoraussetzungen von Tänzerin und virtuellem Schwarm sind. Geeint im filmischen Bild tanzen sie zur Musik der Fibonacci-Zahlenfolge und schenken den Wissenschaften einen ästhetischen Begegnungsraum.
Als Preisträger des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierten und vom Bremer Haus der Wissenschaft durchgeführten Ideenwettbewerbs "Kopf und Zahl" präsentieren die Künstler den Stand ihrer Arbeit. Sie zeigen Filmausschnitte mit Tanzsequenzen und Interviewbeiträgen u. a. aus der Astrophysik, Molekularbiologie, Informatik und Neurobiologie. Der Tanz mit den Libellen ist life zu erleben und anschließend kann mit dem Schwarm interaktiv gespielt werden: Wie locke ich die "Tierchen" an, womit verschrecke ich sie, warum und wann wechseln sie die Farbe? Willkommen zum tanzenden Forschen.

Info & Filmtrailer auf www.SterneTanzundAlgorithmen.de

Film: Buch, Schnitt: Jörg Streese & Harry Seelig | Kamera: Jörg Streese | Choreografie: Harry Seelig | Musik: Joachim Heintz |
Produktion: Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen in Kooperation mit streese.film.produktion

Jörg Streese, Studium Literaturwissenschaften, Politik und Philosophie, lernte bei Radio Bremen Filmregie, dann erste eigene Filme. Nach seiner Arbeit als Pädagoge in Initiativen für selbstentdeckendes Lernen, forschender und lehrender Mitarbeiter im Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen. Freier Filmemacher mit eigenem Equipment; mehrere Film-Preise. Sein zentrales Interesse liegt z. Z. in der Erforschung innovativer Formen des Lernens mit den Mitteln des bewegten Bildes.

Harry Seelig, ausgebildet an der Deutschen Sporthochschule Köln, arbeitet seit 2006 als Choreograf und Lehrbeauftragter am Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen. In Forschung und Lehre setzt er sich mit der Kombination von
wissenschaftlichen und künstlerischen Arbeitsweisen und Darstellungsformen in den Bereichen Tanz und Film auseinander. Sein Schwerpunkt liegt dabei in der Erforschung und Entwicklung innovativer Kommunikationsschnittstellen in Mensch-Computer-
Systemen und deren Transfer in zeitgenössischen Tanzproduktionen.

Joachim Heintz studierte zunächst Literatur und Kunstgeschichte in Braunschweig und Hamburg, dann Komposition an der Hochschule für Künste Bremen bei Younghi Pagh-Paan und Günter Steinke. Als Komponist sucht er die Zusammenarbeit mit
bildenden Künstlern und die Auseinandersetzung mit Texten. Eine intensive Zusammenarbeit als Komponist und Performer verbindet ihn mit dem Theater der Versammlung der Universität Bremen. Als Lehrer für elektronische Komposition ist er an der Hochschule für Musik und Theater Hannover tätig, wo er im Institut für neue Musik das elektronische Studio leitet.

Katharina Reif, Tanzstudium an der Paluccaschule Dresden. Zusatzausbildung in Integrativer Tanz-Pädagogik (ITP). Sie verbindet ganzheitliche Methoden aus der ITP mit moderner und zeitgenössischer Tanztechnik sowie Improvisation und Choreografie. Als freischaffende Tänzerin war und ist sie an zahlreichen Tanzproduktionen beteiligt und unterrichtet am tanzwerk bremen.

Wettbewerb "Kopf und Zahl": Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) initiierter, vom Haus der Wissenschaft, Bremen, durchgeführter Ideenwettbewerb zum Jahr der Mathematik 2008 | Preisträger: Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen

Das Zentrum für Performance Studies der Universität Bremen vernetzt wissenschaftliche und künstlerische Arbeitsweisen und Darstellungsformen. Es entwickelt neue Veranstaltungsdramaturgien in Studium und Lehre und bietet Zusatzqualifikationen im Bereich experimentelle Theaterpraxis und Wissenschaft an. Herzstück des Zentrums ist das Theater der Versammlung (TdV).
Leitung: Jörg Holkenbrink

Kooperationspartner: Technologie-Zentrum Informatik, Universität Bremen (TZI); Arbeitsgruppe Digitale Medien in der Bildung, Universität Bremen (dimeb); Idee, Konzept und erste Realisierung des Schwarms insbesondere durch Merten Schlüter und Andreas Wiegand

Text: Maja Maria Liebau www.denkenschreibenmachen.de
Mehr über Jörg Streese und www.streese-film.de/

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