8 min. von Lea Dietrich.

Kurzspielfilm aus der kulturellen Filmförderung 2004.

8 min

8 min
8 min

Spielfilm, 2008, 16:00 Min
Buch: Konradin Kunze
Co-Regie und Kamera: Jürgen Salzmann
Darsteller: Konradin Kunze, Gabriela Maria Schmeide
Produktion: Till Locher
Acht Minuten Wendezeit - acht Minuten Zeit für eine Begegnung zwischen einem jungen Gehörlosen und einer U-Bahn-Fahrerin an einem skurrilen Ort.

Eine Frau in der Fahrerkabine - mit gewohnten Handgriffen steuert sie die U-Bahn durch das zeitlose Dunkel der Tunnel.
Ein junger Mann schläft in der Bahn, den Kopf an die Scheibe gelehnt.
Plötzlich hält die Bahn. Der junge Mann schreckt auf und entdeckt, dass er der einzige Fahrgast im Zug ist. Draußen befindet sich keine Station, sondern ein von wenigen Neonröhren beleuchteter Schacht mit einem schmalen Betonsteig. Die Fahrerin schließt ihre Kabine und geht an den Wagen entlang zum Fahrerstand am anderen Ende der Bahn. Sie erschreckt, als sie ein Klopfen aus einem der Wagen hört: der junge Mann hämmert panisch an die Scheibe.
Sie öffnet eine Tür der Bahn und versucht ihm klar zu machen, dass er wohl die Endstation verpasst habe. Er versteht nicht, deutet ihr mit Gesten, dass er gehörlos ist. In einem von verbalem Gestammel, hilflosen Gesten und Missverständnissen geprägten Gespräch klärt sie schließlich die Situation: Er soll in der Bahn warten, in acht Minuten fährt sie wieder in die Gegenrichtung.
Hier könnte die Begegnung dieser beiden Menschen zu Ende sein. Er setzt sich wieder in die Bahn, sie schließt die Tür und geht. Bevor sie jedoch im Dunkeln verschwindet, klopft er erneut an die Scheibe, weist auf die Tür, bittet sie zu bleiben. Verunsichert und sprachlos stehen sie voreinander. Mit wenigen Gesten reden sie miteinander, kommen sich näher. Aus der zufälligen Begegnung zweier ungleicher Menschen entsteht in der skurrilen Wirklichkeit dieses Nicht-Ortes die Andeutung einer aufkeimenden Liebe.
Schließlich entzieht sie sich seinen zaghaften Annäherungsversuchen. Aufgewühlt warten sie die letzten Minuten bis zur Abfahrt ab - sie in der Fahrerkabine, er im Wagen, allein...
Mit einem Ruck fährt die U-Bahn an und verschwindet in der Dunkelheit.

Aufführungen und Preise

Heimspiel Bremen 38 am 12.04.2007

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