21.VKP - die Preisträger Juryentscheidung zum 21. Videokunst Förderpreis Bremen

Eine Fachjury des Bremer Filmbüros für den Videokunst Förderpreis Bremen hat zwei neue Konzepte prämiert, die mit Hilfe der Preisgelder realisiert und Anfang des nächsten Jahres in Bremen ausgestellt werden. Der mit 5.000 Euro dotierte Hauptpreis geht an die Berliner Künstlerin Lisa Rave für Ihren Konzeptvorschlag: „Nautilus", der mit 1.500 Euro dotierte zweite Preis an das Duo Tim Schomaker und Jan van Hasselt aus Bremen für ihr gemeinsames Projekt: „MACH MAL! Eine Transferleistung“.

Die Entscheidung trafen Nina Koidl (Galeristin, Berlin), Waltraut Steimke (Kunstwissenschaftlerin, Bremen) und Astrid Nippoldt (Medienkünstlerin, Berlin/Bremen). 146 Bewerbungen waren aus dem deutschsprachigen Raum und aus Bremens Partnerstädten eingegangen.

Die Namen der Preisträger und ihre Konzepte wurden anlässlich der Finissage der Ausstellung der realisierten Preisträgerarbeiten des Vorjahres am 24.02.2013 um 15.00 Uhr im Paula Modersohn-Becker Museum (Böttcherstr. 6-10, 28195 Bremen) bekannt gegeben.

Die Preisträger des 21. Videokunst Förderpreises (v.l.) Tim Schomaker, Lisa Rave, Jan van Hasselt
Die Preisträger des 21. Videokunst Förderpreises (v.l.) Tim Schomaker, Lisa Rave, Jan van Hasselt

Hauptpreis des 21. Videokunst Förderpreises - €5.000

Lisa Rave
Hauptpreisträgerin
Vorschlag: „Nautilus“
In ihrem Filmvorhaben "Nautilus" untersucht Lisa Rave die Problematik von Technik und Verantwortung anhand des geplanten Rohstoffabbaus in den Tiefen der Bismarcksee vor der Küste Papua Neuguineas. Abgebaut werden sollen dort vor allem seltene Spezialmetalle, die für die digitale Technologie u.a. beim Bau von Smartphones, Plasmabildschirmen und Digitalkameras unentbehrlich sind.

Lisa Rave stellt auf komplexe Weise eine Verschränkung von Produktion, Destruktion und dem Mythos des Fortschritts her. Auf unterschiedlichen Bild- und Bezugsebenen wird hierbei ein komplexes Gewebe erzeugt.
Ausgangspunkt ist die sogenannte Nautilus, eine seltene Schneckenmuschel, deren Lebensraum die Bismarcksee ist. Ihr Aufbau entspricht dem goldenen Schnitt, zudem dient sie als Tauschwährung der dort lebenden indigenen Völker.
Neben dem Unterseeboot in Jules Vernes Roman "Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer" trägt außerdem eine Bremer Werft, Lieferant für Spezialgeräte für den Rohstoffabbau in der Tiefsee, den Namen Nautilus.

Aufgrund von Lisa Raves vorangegangenen Arbeiten verspricht sich die Jury ein nicht nur inhaltlich, sondern auch ästhetisch herausragendes Filmwerk.

Regionaler Förderpreis des 21. VKP - €1500

Tim Schomaker/Jan van Hasselt
Preisträger des 2. Preises
Vorschlag: „MACH MAL! Eine Transferleistung“
Eine konzertante Videoinstallation bildet den Endpunkt eines mehrstufigen Abstraktionsvorgangs, in dem das Thema des Dirigats, des Lenkens und Anleitens von Menschen, reflektiert, dekonstruiert, facettiert und auf intelligente Weise persifliert wird.

Ausgangsmaterial für das Projekt "MACH MAL! Eine Transferleistung" von Jan van Hasselt und Tim Schomacker sind Bilder von Menschen, die andere Menschen bei etwas anleiten. In einem ersten Transformationsschritt werden die gesammelten Bewegungsstudien, darunter allerhand Kuriositäten aus unterschiedlichen Quellen, von einem Performer nachgebildet und "in ein gefilmtes Solo übersetzt".
Diese Reinszenierung dient als "bewegte graphische Partitur", die anschließend von Musikern interpretiert wird. In der Ausstellung mündet dieser Transformationsprozess in eine Video- und Toninstallation. Auch eine konzertante Live-Aufführung ist im Rahmen der Ausstellung denkbar.

Die Jury hebt besonders hervor, dass der Preis einer Künstlergruppe verliehen wird, die in benachbarten künstlerischen Bereichen wie etwa im Film, in der Literatur und in der Neuen Musik zuhause sind. Sie erwartet davon spannende Impulse für den Videokunst Förderpreis.

Bearbeiten

Ihre Suchanfrage wird an duckduckgo.com weitergeleitet