19.09.2020 im City 46

20. Bremer Dokumentarfilm Förderpreis Preisverleihung

Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages Let's DOK verleiht das Filmbüro seinen 20. Bremer Dokumentarfilm Förderpreis am 19.09.2020 im City46.

Finanziert durch den Senator für Kultur und Spendengelder wurde zum 20. Mal der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis vergeben. Dieser Recherchepreis für dokumentarische Stoffe ist einzigartig in seiner Form. Er prämiert eine Dokumentarfilm-Idee und ermöglicht eine tiefere Recherche und Konzeptentwicklung. Für viele große Kinodokumentarfilme gab dieser Preis den Autorinnen und Autoren die entscheidende Starthilfe.

Staatsrätin für Kultur Carmen Emigholz
Staatsrätin für Kultur Carmen Emigholz

In ihrem Grußwort machte Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz die Bedeutung des Dokumentarfilms für die Gesellschaft deutlich: Gerade in Zeiten in denen immer mehr Fake News kursieren, ist fundierte Recherche wichtiger denn je. Der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis hat den Anspruch, genau solche seriösen Recherchen zu ermöglichen. Eine Öffentlichkeit, die nach Aufklärung sucht, ist auf Menschen angewiesen, die ihren Alltag und ihr Wissen als alltägliche Forschung begreifen, die Informationen nachspüren, neue Sichtweisen präsentieren und uns immer wieder deutlich machen, dass es dabei um nichts außer der Wahrheit gehen sollte. Die Wahrheit zu verteidigen, ist eine demokratische Aufgabe, durch die jede*r seine und ihre Verantwortung für das Gemeinwesen wahrnimmt. Der Dokumentarfilm - die tief recherchierte Erkenntnis - leistet einen wesentlichen Beitrag dazu. Das Medium Film kann zerstörerischen Einflüssen effektiv entgegenwirken, denn Bilder haben eine große Wirkungsmacht, speziell im Kino. Die Bilder eines guten Films vergisst man nicht und gerade das Kinoerlebnis verdeutlicht immer wieder, welche Wucht die Wahrheit hat. Auch deshalb hat der Dokumentarfilm im Senatsressort Kultur in Bremen einen so großen Rückhalt.

20.Bremer Dokumentarfilm Förderpreis

73 Einreichungen aus der ganzen Republik waren beim Filmbüro Bremen eingegangen, ein deutliches Zeichen für die Bedeutung eines solchen Recherchepreises für die Branche. Aus Bremen oder mit Bremenbezug kamen 15 Projekte.

Der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis ermutigt seit jeher zur Diversität: renommierte Autorinnen und Autoren reichen ebenso ein, wie Quereinsteiger*innen aller Sparten. Filmgenres verweben sich zu neuen Erzählformen, Kunstsparten inspirieren sich gegenseitig. Bezeichnend war für diesen sehr freien Preis schon immer ein großer Anteil an internationalen Themen mit hohen Recherchekosten. Auffällig waren dieses Jahr viele konzeptionelle Mischformen – sei es die Einbindung von Animation, Inszenierungen einzelner Elemente, lange und kurze Formate oder verschiedene Aufnahmetechniken.

Der Frauenanteil an den Einreichungen stieg von sonst 45% auf 64% - wir gehen davon aus, dass das anonymisierte Verfahren hierfür der Auslöser war. Bei den geförderten Projekten waren mit 4 von 5 die Frauen ebenfalls in der Überzahl und erhielten zusammen 90% der Preisgelder.

Diese vielfältigen Anträge, die auch in ihrer Ausarbeitung von erster Skizze bis zum übersichtlichen Exposé reichten, legten wir unserer Jury vor.

Jury DOK20: E.Niewiera, B.Thiel, S.Markt
Jury DOK20: E.Niewiera, B.Thiel, S.Markt

Die Jury bildeten dieses Jahr Sebastian Markt (Filmkritiker und Kurator aus Berlin), Elwira Niewiera (Regisseurin aus Berlin, Preisträgerin des 18. Bremer DOK Preises) und Barbara Thiel (Produzentin und Autorin, Bremen).

Jurystatement: „Es war eine herausfordernde Freude diese Projekte auswählen zu dürfen und ihnen auf dem Weg von einer Idee zum Film ein kleines Stück weiterhelfen zu können. Ihre Fülle an Interessen, Beobachtungen, Fragestellungen, Nachforschungen und Herangehensweisen, was sie versprechen, und die Tatsache, dass unter den über 70 Einreichungen noch viele mehr waren, von denen wir hoffen, sie eines Tages im Kino sehen zu können, unterstreicht für uns die Wichtigkeit die ein Preis wie der Bremer Dokumentarfilm Förderpreis hat. Gerade in Zeiten der Krise wird sichtbar welche Bedeutung Dokumentarfilm hat: als Kunstform, als Erweiterung des Blicks in die Welt, als Medium gesellschaftlicher Verständigung.
Wir wünschen dem Bremer Dokumentarfilm Förderpreis ein langes und wohldotiertes Leben.“

CITY46. Die Namen der ehemalige PreisträgerInnen füllen die Sicherheitsabstände
CITY46. Die Namen der ehemalige PreisträgerInnen füllen die Sicherheitsabstände
André Feldhaus
André Feldhaus

Drei anwesenden PreisträgerInnen:

Rebecca Bloecher
Rebecca Bloecher
Petra Maeussnest
Petra Maeussnest
Orhan Calisir
Orhan Calisir

Hier geht es zu den prämierten Projekten

Im Anschluss stellte Ilona Rieke die neue Reihe Kulturmosaik vor.

Kulturmosaik – Kurzportraits aus der Bremer Kunst- und Kulturszene

In Kooperation mit den Verbänden der freien Künste in Bremen starten wir eine Reihe mit Kurzportraits.

Empfang vor dem Kino
Empfang vor dem Kino

Fotos: Angelina Burmaka

Bremer Premiere 20:00

19.09.2020 um 20:00 im City 46

Der Prinz und der Dybbuk – Heimspiel 158. Zu Gast: Elwira Niewiera

Dokumentarfilm von Elwira Niewiera und Piotr Rosołowski. Eine filmische Reise auf den Spuren von Michał Waszyński, einen der ungewöhnlichsten und bisher unentdeckten Persönlichkeiten des europäischen Films der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Film wurde mit einem Goldenen Löwen für den Besten Dokumentarfilm in Venedig ausgezeichnet.

19.9.2020, ab 15 Uhr: City46 Bremen

Fokus: Dokumentarfilm

Im Rahmen des bundesweiten Aktionstages Let's DOK verleiht das Filmbüro seinen 20. Bremer Dokumentarfilm Förderpreis.

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