12.VKP Preisträger Filmbüro fördert Videokunst

Die Preisträger des 12.VKP, deren Arbeiten im Herbst 2004 Ausgestellt werden.

Die Jury

Prof. Dr. Ursula Frohne, Professor of Art and Art History, International University Bremen
Prof. Birgit Hein, Medienkünstlerin und Professorin an der HBK Braunschweig
Thomas Pätzold, Mitbegründer der medienwerkstatt rostock und seit 1993 Geschäftsführer des instituts für neue medien in Rostock
Kuratorin des Videokunst-Förderpreises Bremen 2002 und 2003 war Conny E. Voester (Berlin und Basel)

Statement der Jury zum 12. Videokunst Förderpreis Bremen

13. November 2003
Mit annährend 200 Einsendungen anlässlich der Ausschreibung des Videokunst Förderpreises verzeichnete das Filmbüro Bremen in diesem Jahr eine deutliche Steigerung der internationalen Beteiligung an diesem 12. Wettbewerb. Auch hinsichtlich der Präsentationsniveaus und der künstlerischen Konzeption stellte die Jury eine Zunahme des qualitativen Potentials der eingereichten Projektvorschläge fest. Überraschend war dagegen die unverändert geringe Beteiligung der Bremer Künstlerinnen und Künstler. Auch eine intensivere Einbindung der Partnerstädte Bremens -- Bratislava, Cherbourg-Octeville, Corinto, Dalian, Frederikshaven, Gdansk, Grimsby, Haifa, Izmir, Kaliningrad, Pori, Riga, Rostock and Szczecin -- wäre im Sinne der prinzipiell internationalen Ausrichtung des Förderpreises wünschenswert und wird durch gezielte Kontaktaufnahme zu den Kunstakademien und anderen kulturellen Einrichtungen in diesen Städten weitere Anregung erfahren. Die Nominierung der Preisträger seitens der Jurymitglieder fiel trotz der Vielzahl von Einsendungen mit einem klaren Votum auf die folgenden Beiträge:

Hauptpreis des 12. Videokunst-Förderpreises - €5.000

Caspar Stracke für
Doppel
Videoinstallationsprojekt

Caspar Strackes Konzept für eine komplexe Videoinstallation basiert auf dokumentarischen Aufnahmen von historisch bedeutsamen Monumental-bauten wie der Akropolis in Athen, dem Capitol in Washington oder dem Petersdom in Rom. Diese emblematischen Bauten existieren zugleich als reduzierte Repliken an anderen geographischen Orten, die den jeweiligen Stil dieser Kulturdenkmäler in einen "fremden" Kontext transferieren. Strackes räumlich konzipierte Inszenierung von Video-aufnahmen dieser Gebäudepaare untersucht das architektonische, kulturelle und urbane Doppelleben solcher touristisch begehrten Bildmotive an ihren Originalschauplätzen. Die klare Struktur der Arbeit unterstreicht zum einen das dokumentarische Potential von Video als ein Informations- und Darstellungsmedium. Zum anderen verweist die vergleichende Motivwahl auf die transkulturelle Bedeutung von "Bildern" im globalen Austausch von Wertvorstellungen und Identitäten. In der Gegenüberstellung von Original und Kopie bringt Stracke unterschiedliche kulturelle Systeme in einen visuellen Dialog miteinander, wobei die Frage nach dem kulturellen Erbe in ein paradoxes Spiegelverhältnis gerät. Video wird hier als ein Übersetzungsmedium eingesetzt, das zwischen Kommunikation und kultureller Differenz seine eigenen Gesetzmässigkeiten entfaltet.
mehr dazu auf www.videokasbah.net

Kontakt: Caspar Stracke
e-mail: (Email-Adresse)

Regionaler Förderpreis des 12. Videokunst Förderpreises - €1500

Karina Smigla-Bobinski für
ohne Titel
Raumbezogene Dia-, Videoinstallation

Die multi-mediale Installation von Karina Smigla-Bobinski kombiniert unterschiedliche Projektionstechniken, die unmittelbar auf die Präsenz der Besucher reagieren. Durch eine komplexe Lichtregie entsteht ein Interaktionsfeld, in dem projizierte Videoaufnahmen von fremden Personen mit dem Schatten des jeweiligen Ausstellungsbesuchers verschmelzen. Karina Smigla-Bobinski setzt Video in dieser räumlichen Anordnung als ein Medium der Begegnung mit dem eigenen Abbild ein, das zugleich durch die Überblendung mit dem Aspekt der "Fremdheit" oszilliert. Mit diesem Konzept knüpft die Künstlerin an den Aspekt der Selbstbefragung als eines der traditionellen Themen der Videokunst an. Doch entwickelt sie diesen Ansatz weiter, indem sie die narzistische Konstellation der üblichen Verwendung der Videotechnik um die Konfronation mit dem "Anderen" im Schatten der eigenen Erscheinung erweitert. Auf diese Weise entsteht ein Raum der "Selbsterfahrung", die erst in der Begegnung mit dem Bild des Anderen ihre Gestalt annimmt.

Kontakt: Karina Smigla-Bobinski
e-mail: (Email-Adresse)

Ausstellung dieser Arbeiten in 2004

13. Videokunst Förderpreis Bremen – Juryentscheidung zum 13. Videokunst Förderpreis Bremen vom 09.10.04

Zum 13. Mal konnten MedienkünstlerInnen beim Filmbüro Bremen Projektkonzepte einreichen, deren Realisierung durch die Preisgelder finanziert wird. Teilnahmeberechtigt waren Künstlerinnen und Künstler aus dem gesamten deutschsprachigen Raum und aus den Bremer / Bremerhavener Partnerstädten.

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